A letter from Nov 22, 2022

Hallo Mai, Ich liege gerade in meinem bett, 22:28 ist es. Ein Dienstagabend. Ich glaube ich halte nicht mehr lang durch. Jedesmal wenn ich ein Bissen zuviel esse fühlt es sich so an als würde ich ersticken, als würden diese Kalorien mich umbringen. Und in gewisser Weise tun sie das auch. Mental. Die letzten Wochen habe ich noch kein Essen gegessen ohne es danach heimlich wieder rauszuwürgen. Und manchmal bin ich von mir angewidert, ich denke über die ganze Situation nach. Die Absurdität deinen Körper zu zwingen etwas auszukotzen, was er doch vor 3 min selbst zu sich genommen hat. Doch wenn das Essen raus ist, verspüre ich ein unglaubliches Glücksgefühl. Unbeschreibar für Menschen die nicht hierunter leiden, aber es ist ungefähr so: Du fühlst eine unglaubliche Welle der Erleichterung, du stehst an der Bergspitze und denkst du könntest es mit KingKong aufnehmen, unsterblich und unbesiegbar. Doch mein Körper sagt mir was anderes, er hungert, er braucht Nahrung. Und dann fange ich ein bisschen an zu essen. Ich verspreche mir das es nur diese 20g Reis heute sind. Und plötzlich habe ich 15 000 kcal zu mir genommen. Es beginnt von vorn. Dieses Gefühl... Du beugst dich wieder über die Kloschüssel. Alles heimlich. Wenn Mama und Papa mal zu lang oben sind und du deinen Magen nicht entleeren kannst sooft du es auch versuchst, fühlst du dich die nächsten Tage schuldig, fastest 2 Tage bevor du wieder alles in dir reinstopfst. Jeden Abend stehst du vor deiner Spiegelung an der Fensterscheibe und fasst dir and deinen Bauch. Oftmals weinst du weil du nicht zufrieden damit bist mit dem was du siehst. Ich hoffe dir geht es jetzt besser. Du hast deinen inneren Frieden gefunden und akzeptierst dich so wie du bist, ich glaube fest daran das dieser Zeitpunkt eintreten wird. Vielleicht hast du auch eine andere Perspn gefunden, die dich deiner Selbstliebe näher bringt. Ich hoffe das sehr. :)